Räumliche Lösungen durch Maßgeschneiderten Entwurf

Keizer Karel Schule, Amstelveen

Die Keizer Karel Schule fügt mit der großmaßstäblichen Renovierung des Schulgebäudes ein neues Kapitel zu ihrer bereits 65 Jahre alten Bestehungsgeschichte hinzu. Diese Schule ist bereits seit Jahren in Amstelveen und Umgebung bekannt. Und das wird auch erst einmal so bleiben, gerade jetzt, nachdem die lebensdauerverlängernden Renovierung stattgefunden und die Schule zusätzlich noch einen Anbau erhalten hat. Der Umbau ist mit besonderer Rücksicht auf die Geschichte und die Ausstrahlung des bestehenden Gebäudes erfolgt. Zudem orientiert sich die Gestaltung der Lehrumgebung an dem aktuellen Standard für moderne Unterrichtskonzepte. Ist das Schulgebäude aber auch energieneutral entworfen? Und wie sieht überhaupt die neue Keizer Karel Schule aus?

Fotografie: Mike Bink

Funktion:
Hauptschule, Realschule und Gymnasium

In Auftrag von:
Keizer Karel Schule & Gemeinde Amstelveen

Standort:
Amstelveen, Niederlande

Jahr:
2022

Status:
in Betrieb

So eine Grundrenovierung lädt dazu ein, das gesamte Schulgebäude gleich auch nachhaltiger zu gestalten und dem Ganzen eine frische Ausstrahlung zu verleihen. Es war der geeignete Moment, um mit Lehrkräften und Schülern zusammenzukommen und Ideen für die Gestaltung ihrer „neuen“ Keizer Karel Schule zu sammeln. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler waren sich schnell einig: die konventionelle Unterrichtsform sollte aufgebrochen, die einzelnen Fächer neu zusammengestellt und sogenannte Lerninseln geschaffen werden. Zudem träumten sie von einer ansprechenden und inspirierenden Lehrumgebung. Die Ergebnisse dieser Workshops wurden in ein Raumprogramm übersetzt und anschließend in einem entsprechenden Entwurf realisiert.

Vom Innenhof zur grünen Mitte
Es entstanden mehrere geräumige Aufenthaltsorte in dem Schulgebäude, die mit ihrem jeweilig eigenen Charakter und Ausstrahlung geeignete Orte der Begegnung sind. Beispielsweise wurde der alte Innenhof zu einer Oase von Ruhe transformiert. Der Raum wird durch das Glasdach mit Tageslicht geflutet und die Bepflanzung sorgt für eine angenehme Raumatmosphäre. Durch diese neuerworbenen Eigenschaften hat der Raum eine positive Auswirkung auf die Lernfähigkeit und trägt zum Wohlbefinden der Schüler und Lehrkräfte bei. Genau das sind Faktoren, die das Gebäude wortwörtlich „gesund“ machen.

"Das Schaffen von verschiedenen Lernorten ist eine echte Win-win-Situation. Dadurch, dass der Innenhof zu einem geräumigen Lernplatz umgewandelt wurde, ist es uns gelungen, extra Quadratmeter zu erhalten und Wege durch das Gebäude logischer und effizienter zu gestalten. Zudem ist das Gebäude kompakter und damit energieeffizienter und instandhaltungsfreundlicher geworden."
Thomas Bögl, LIAG Architekten und Baumanagement

Räumliche Lösungen durch Maßgeschneiderten Entwurf
Verschiedene schlaue Lösungsansätze haben einen maßgeschneiderten Entwurf hervorgebracht. Die Lernorte sind die Bereiche, die multifunktionell verwendet werden können. Mal dient ein solcher Raum als Erweiterung eines Klassenzimmers, ein anderes Mal wird der gleiche Raum als Aufenthaltsort für die sogenannte „Zwischenstunde“ verwendet, eine Zeit, in der die Schüler sich selbstständig ihren Aufgaben widmen oder diese in kleinen Gruppen bearbeiten. Meistens ist dabei eine Lehrkraft zugegen.

"Diese neue Raumaufteilung fragte auch nach einer neuen Art des Lernens und Arbeitens, nach einer anderen Art als der, die die Schüler und Lehrkräfte bis dato gewöhnt waren. Glücklicherweise stellte sich diese Umstellung als problemlos heraus. Wir können sogar beobachten, dass die Schüler besser mit der Ausstattung und der Möbel ihrer „neuen“ Schule umgehen. Es ist auch deutlich spürbar, dass sich die Lehrkräfte mehr engagieren als früher. Sie profitieren sehr davon, dass sie durch den Umbau einen besseren Überblick über die einzelnen Lehrncluster und das gesamte Schulgebäude erhalten haben."
Charles Kauffman, Keizer Karel Schule

Eine Schule mit Hörsaal
Ein weiteres Highlight ist, dass die Schule mit speziellen Elementen ausgestattet ist. Der Hörsaal ist ein gutes Beispiel hierfür. Er ist als ein auffallende Möbelstück entworfen, dass wie selbstverständlich mitten auf einem der Lehrplätze steht. Durch den Hörsaal kommen die Schüler bereits frühzeitig in Kontakt mit der Art von Unterrichtsform, die auf weiterführenden Lehreinrichtungen gängig ist. Neben der Funktion als Hörsaal kann der Raum auch für Elternabenden oder musikalische Veranstaltungen verwendet werden.

"Der Hörsaal ist ein multifunktionales Möbel. Dadurch, dass man die eine Wand zur Seite schieben kann, entsteht im Handumdrehen eine Bühne mit Podium. Wird die Wand zurückgeschoben, erhält man wieder einen Unterrichtssaal. Und was befindet sich oben auf dem Möbel? Dort ist der zentrale ICT Lernort, den man über eine Treppe erreichen kann. Diese Treppe ist so entworfen, dass sie einen spürbaren Kontrast und Übergang von Hörsaal zu ICT Bereich darstellt : Einmal oben angekommen, kann man in aller Ruhe selbstständig arbeiten bzw. lernen. Diese Qualität hat eine positive Auswirkung auf das Verhalten der Schüler."
Thomas Bögl, LIAG Architekten und Baumanagement

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