Zukunftsweisendes Forschungsgebäude

Forschungsgebäude Bioma, Universität und Forschungszentrum Wageningen

Wie gestaltet man ein Forschungsgebäude, das verschiedensten Forschungsgruppen optimale Arbeitsbedingungen bietet und in dem jeder Wissenschaftler sein volles Potenzial entfalten kann? Der Entwurf für diesen flexiblen Neubau auf dem Campus der Universität und Forschungszentrum Wageningen setzt neue Maßstäbe: Er bietet nicht nur erstklassige Forschungseinrichtungen, sondern stellt auch das Wohlbefinden der Wissenschaftler in den Mittelpunkt. Der an das Axis-Gebäude angrenzende Komplex schafft eine inspirierende Arbeitsumgebung, die einen gesunden Lebensstil fördert. Bewegung im Arbeitsalltag, wissenschaftlicher Austausch und Entspannungsmöglichkeiten sind dabei zentrale Gestaltungselemente.

Funktion:
Forschungslaboratorien & Büroflächen

In Auftrag von:
Universität und Forschungszentrum Wageningen

Standort:
Wageningen, Niederlande

Jahr:
2026

Status:
in Planung

Flexibilität ist der Schlüssel, um auf künftige Anforderungen optimal reagieren zu können. Bioma wurde so konzipiert, dass es sowohl den Bedürfnissen der ersten Nutzergeneration als auch künftiger Forschungsgruppen gerecht wird. Dies erforderte ein durchdachtes Konzept, das neue Formen der Zusammenarbeit ermöglicht und eine effiziente gemeinsame Nutzung von Räumen und Einrichtungen gewährleistet. Der modulare Aufbau mit seinem wohldurchdachten Konstruktionsraster und der repetitiven Struktur ermöglicht größtmögliche Anpassungsfähigkeit: Das anfängliche Verhältnis von Büro- zu Laborflächen von 50:50 kann bei Bedarf problemlos auf 30:70 oder andere Verteilungen angepasst werden.

"Im Bereich Nachhaltigkeit haben wir mit BREEAM-Excellent bewusst einen hohen Maßstab gewählt. Darüber hinaus gehen wir noch einen bedeutenden Schritt weiter: Diese Forschungseinrichtung wird vollständig in Holzbauweise errichtet – in dieser Größenordnung ein Novum für die Niederlande. Die demontierbare und modulare Konstruktion stellte uns vor allem bei den Schall- und Schwingungsschutzanforderungen vor besondere Herausforderungen. Zudem mussten wir die Installationstechnik so konzipieren, dass sie maximale Flexibilität für das Labor von morgen bietet."
Thomas Bögl, LIAG Architekten und Baumanagement

Räumliche Qualität und Orientierung
Neben der funktionalen Flexibilität prägt vor allem die räumliche Erlebnisqualität den Entwurf. Die notwendige bauliche Standardisierung wird durch eine attraktive Wegeführung aufgelockert. Herzstück ist eine skulptural gestaltete, farblich akzentuierte Haupttreppe im zentralen Atrium. Sie dient nicht nur der vertikalen Erschließung, sondern ermöglicht den Nutzern auch interessante Ausblicke – sowohl auf den lebendigen Campus als auch auf die Aktivitäten im Gebäudeinneren.

"Unsere größte Herausforderung bestand darin, eine universelle Umgebung zu schaffen, in der sich jeder Wissenschaftler unabhängig von seinem Forschungsgebiet wohlfühlt. Wir wollten über die reine Funktionalität hinaus eine Atmosphäre schaffen, die inspiriert und verbindet."
Carina Nørregaard, LIAG Architekten und Baumanagement

Tageslicht spielt eine zentrale Rolle im Entwurfskonzept. Geschosshohe Fensterbänder in der Fassade und ein großzügiges Oberlicht über dem Atrium sorgen für optimale natürliche Belichtung aller Arbeitsplätze. Diese Gestaltung verleiht dem Gebäude nicht nur Transparenz und Übersichtlichkeit, sondern trägt zusammen mit dem gesunden Raumklima, natürlichen Materialien und gezielt eingesetzter Begrünung wesentlich zum Wohlbefinden der Nutzer bei.

Während die Labor- und Bürobereiche einer klaren räumlichen Struktur folgen, bietet das zentrale Atrium mit seinen Aufenthaltszonen eine kontrastierende Atmosphäre. Hier gruppieren sich Teeküchen, Besprechungsräume und informelle Sitzgelegenheiten um ein einladendes Arbeitscafé im Erdgeschoss. Diese Begegnungszonen sind durch ihre farbliche Gestaltung und üppige Begrünung besonders einladend gestaltet. Sie fördern den wissenschaftlichen Austausch und stärken das Gemeinschaftsgefühl, wobei die Transparenz zu den Laborbereich den akademischen Charakter des Gebäudes unterstreicht.

"Der fachübergreifende Austausch zwischen den Forschungsgruppen war ein zentrales Planungsziel. Wir fördern Begegnungen durch strategisch platzierte Gemeinschaftseinrichtungen und haben bewusst bestimmte Funktionen wie Schließfächer aus den Arbeitsbereichen ausgelagert. Das schafft einerseits Ruhe in den Büros und regt andererseits zu Bewegung und spontanen Begegnungen an."
Carina Nørregaard, LIAG Architekten und Baumanagement

Integration von Ökologie und Architektur
Die Fassadengestaltung von Bioma spiegelt die Identität der Universität und Forschungszentrum Wageningen wider. Ein System aus ökologischen Lamellenstrukturen erfüllt dabei mehrere Funktionen: Neben dem Sonnenschutz bietet es Lebensraum für heimische Flora und Fauna. Die standortgerechte Bepflanzung orientiert sich an der jeweiligen Fassadenausrichtung und schafft ein lebendiges, sich wandelndes Erscheinungsbild. Integrierte Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie ein extensiv begrüntes Dach mit heimischen Pflanzen und Insektenhotels unterstreichen den ökologischen Ansatz. Das Gebäude fügt sich damit perfekt in das ökologische Gesamtkonzept des Campus ein und leistet einen wichtigen Beitrag zu Klimaresilienz und Biodiversität.

Partner:
Zonneveld, Halmos & Cauberg Huygen

Innenarchitektur:
LIAG

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